Leitantrag: | Landwirtschaftsantrag |
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Antragsteller*in: | Johannes Brink |
Status: | Geprüft |
Eingereicht: | 22.06.2018, 17:50 |
L1-030: Landwirtschaftsantrag
Text
Von Zeile 29 bis 33 löschen:
nur an der Hektarzahl hängen und damit größere Einheiten vom Staat begünstigt werden. Investor*innen ohne Bezug zur Landwirtschaft haben dieses Geschäftsfeld auch für sich entdeckt und kaufen sich aus Profitgier in Agrargenossenschaften ein, berauben so die Genoss*innen ihrer demokratischen Mitbestimmung. Schon heute werden fast zwei Drittel der Flächen von Betrieben mit mehr als 500 Hektar
Der Freistaat Sachsen ist 1.841.600 Hektar groß, davon werden mehr als die
Hälfte (958,800 Hektar) landwirtschaftlich genutzt. Als größter Landnutzer im
Freistaat ist die Landwirtschaft damit hauptverantwortlich für Umwelt- und
Naturschutz. Die sächsische Agrarbranche hat in den letzten Jahrzehnten eine
turbulente Entwicklung durchgemacht, von der zwangsweisen Schaffung von
Kollektivstrukturen, über eine Reorganisation in Form von Genossenschaften und
dem zaghaften wieder entstehen kleinbäuerlicher Strukturen bis zum großflächigen
Einstieg von Investor*innen, die mit Landwirtschaft nichts am Hut haben. Die
GRÜNE JUGEND Sachsen ist sich der Komplexität des Systems bewusst, aber
Veränderungen sind dringend nötig, um die natürlichen Lebensgrundlagen auch für
kommende Generationen im Freistaat zu erhalten. Eine grüne Landwirtschaft ist
aber nicht nur eine Frage von Vielfalt auf Acker und Wiese, sondern auch eine
Frage der richtigen Haltung von Nutztieren. Hier hat der Freistaat in den
letzten Jahren mit dem starken Zuwach der Tierhaltung auf engstem Raum jeglichen
moralischen Kompass verloren. Die GRÜNE JUGEND Sachsen möchte eine neue,
ökologischere Landwirtschaft, die gut ist für Umwelt, Tier und die auch den
Landwirt*innen ein gutes Auskommen sichert!
Die deutsche Landwirtschaft erhält allein von der EU jährlich 6,4 Mrd. €
Fördermittel, das meiste davon erhalten die Landwirte einfach als pauschale
Flächenprämie von ca. 300 € pro Hektar, egal ob sie ökologisch oder
konventionell wirtschaften. Dieser Teil wird als erste Säule bezeichnet, der
Rest der Fördermittel wird über ein System der sogenannten zweiten Säule auch
für Umweltmaßnahmen und Förderung der bäuerlichen Landwirtschaft ausgegeben.
Die Landwirtschaft ist einer der zentralen Eckpfeiler ländlicher Räume. Leider
können immer weniger Menschen von ihr auch Leben. Die ohnehin schon großen
Strukturen in Sachsen, die die Zwangskollektivierung der DDR hinterlassen hat,
werden nach dem Mantra “Wachse oder weiche!” zu noch größeren Einheiten. Dies
wird unter anderem dadurch getrieben, dass ein Großteil der Agrarfördermittel
nur an der Hektarzahl hängen und damit größere Einheiten vom Staat begünstigt
werden. Investor*innen ohne Bezug zur Landwirtschaft haben dieses Geschäftsfeld
auch für sich entdeckt und kaufen sich aus Profitgier in Agrargenossenschaften
ein, berauben so die Genoss*innen ihrer demokratischen Mitbestimmung. Schon
heute werden fast zwei Drittel der Flächen von Betrieben mit mehr als 500 Hektar
Fläche bewirtschaftet, Tendenz stark steigend. Durch das große Interesse von
Investor*innen steigen die Preise für Acker- und Weideflächen stark an, dies
versperrt jungen Menschen, die sich eine Existenz in der Landwirtschaft aufbauen
wollen, einen Hof gründen oder übernehmen wollen, den Weg in die
Selbstständigkeit. Die hohen Flächenpreise können nicht mehr erwirtschaftet
werden, sondern sind nur möglich wenn Land als Kapitalanlage missbraucht wird.
Trotz der hohen Summen, die in die Branche fließen verdienen die Menschen, die
in der Landwirtschaft arbeiten deutlich weniger als Menschen in anderen
Wirtschaftszweigen, in Sachsen betrug das durchschnittliche Einkommen 2016 dort
mit 24.878 € gerade mal knapp 74 % des Landessschnitts.
Größere Einheiten bedeuten größere Äcker mit Monokulturen und damit weniger
Platz für Natur. Die sächsische Agrarstruktur gefährdet die Biodiversität im
Land. Fast 10.000 Tier- und Pflanzenarten sind in Deutschland potentiell vom
Aussterben bedroht, die Gesamtmenge an Insekten in seit den 1980ern Jahren um 80
% zurückgegangen. Der Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln ist
erschreckend hoch, allein in Deutschland werden jährlich mehr als 110.00 Tonnen
pro Jahr ausgebracht. Insbesondere sogenannten Totalherbizide, wie Glyphosat,
die jeglichen Pflanzen abtöten, sind der Totengräber für Artenvielfalt auf den
Feldern. Mangelnde Artenvielfalt lässt die Flächen erodieren, der intensive
Pflanzenbau und nicht geschlossene Stoffkreisläufe fordern ihren Tribut an den
Boden, um dies auszugleichen werden große Mengen mineralischer Dünger und vor
allem viel Gülle aus der Massentierhaltung eingesetzt. Mineraldünger,
insbesondere Phosphatdünger, ist eine endliche Ressource die in den kommenden
Jahrzehnten zur Neige gehen wird. Aus der gut gemeinten Idee mit Abfällen aus
der Landwirtschaft Energie zu erzeugen ist ein gigantisches Geschäftsfeld
geworden, für das in großen Monokulturen Mais angebaut wird, um statt Menschen
Bakterien in den Biogasanlagen zu füttern. Die GRÜNE JUGEND Sachsen kämpft seit
jeher für eine ökologische Energiewende, aber nur weil Bioenergie draufsteht ist
die Energie lange noch nicht bio, denn Getreide gehört auf den Teller und nicht
in den Tank oder eben die Biogasanlage.
Sachsen und Westeuropa sind für Ackerbau besonders geeignete Weltregionen, weder
von extremer Hitze noch von extremer Kälte heimgesucht, gedeiht es besonders gut
auf unseren Äckern. Trotz des enormen, auch auf Kosten der Artenvielfalt,
erbrachten Erntezuwachs, gelingt es nicht mehr Menschen weltweit davon zu
ernähren, vor allem weil ein Großteil des Ertrages an Tiere verfüttert wird. Die
Ertragszuwächse der letzten Jahrzehnte reichen vielen Landwirt*innen immernoch
nicht und sie fordern den Anbau von genetisch veränderten Pflanzen zuzulassen.
Dabei berufen sie sich zynischerweise auf die Aufgabe die wachsende
Weltbevölkerung zu ernähren, obwohl der Großteil der Ackerprodukte in den Mägen
von Tieren zur Fleischproduktion landet. Seit Jahren wächst der Anteil
ökologischer Landwirtschaft in Deutschland, Sachsen hängt dieser Entwicklung
ganz besonders hinterher, hier wird mit 5,3 % der Flächen deutlich weniger als
im Bundesschnitt (7,5 %) ökologisch bewirtschaftet. Landwirtschaftlich ähnlich
strukturierte Bundesländer wie Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern haben
sogar Anteile von 11,1 % und 9,8 %. Ökologischer Landbau bietet eine Vielzahl
von Vorteilen gegenüber herkömmlicher Landwirtschaft: Bessere
Haltungsbedingungen für Tiere, häufigere Fruchtfolgen auf den Äckern, kein
Einsatz von Chemie auf den Feldern und Stoffkreisläufe statt großer Mengen
Dünger.
Megaställe und horrende Haltungsbedingungen: Sachsens Antwort auf hohen
Fleischkonsum
In Deutschland liegt der Fleischkonsum pro Jahr pro Mensch bei etwa 87
Kilogramm. Die absurde Höhe dieses Werts zeigt sich gut im weltweiten Vergleich.
Auf der gesamten Welt wird im Durchschnitt 42kg Fleisch pro Mensch pro Jahr
verbraucht. Somit wird in Deutschland mehr als doppelt so viel Fleisch pro Kopf
verzehrt.
Diese Nachfrage an Fleisch wird in Deutschland durch eine Agrarindustrie
befriedigt, die das Angebot mit Megaställen und horrenden Haltungsbedingungen
beantwortet.
2017 wurden in Deutschland circa 745 Millionen Tiere geschlachtet. Diese enorm
hohe Anzahl an Schlachtungen verrät den industriellen Prozess, der dahinter
steckt. Der Prozess der Tötungen von Lebewesen wird automatisiert, mechanisiert
und in solch einer Frequenz durchgeführt, dass Einzelschicksale von Tieren keine
Beachtung finden. In Sachsen ist dies vor allen die Geflügelindustrie. In
Sachsen werden 10,8 Millionen Hühner gehalten, damit ist der Freistaat auf Platz
4 der 16 Bundesländer. Und während sich die Zahl der Betriebe seit 1996 um ein
Drittel verringert hat, ist die Zahl der Tiere auf das doppelte angestiegen.
Momentan gibt es in Sachsen 1600 Betriebe, mit im Schnitt 6.771 Tieren. 98% der
Geflügelbestände leben in agroindustriellen Haltungsbedingungen, von den
insgesamt 11,1 Millionen Geflügeltieren in Sachsen, leben 10,8 Millionen Tiere
(87%) in weniger als 50 Megaställen mit über 50.000 Tieren. Diese Zahlen
verdeutlichen die Ausmaße, die die agroindustrielle Produktion, um hohen
Fleischkonsum zu stillen, mit sich bringt.
Auch die Zahl der Schweine ist in Sachsen seit 1995 um 12% gestiegen,auf
momentan 646.000 Tiere. Lediglich die Zahl der Rinder sank seit 1995 um 21% auf
505.000.
Der Neubau von Ställen ist im Baugesetz privilegiert, im Gegensatz zu
Wohnhäusern und Fabriken dürfen diese auf der grünen Wiese gebaut werden. Dafür
dass sie dieses krasse Privileg genießen, gibt es für Anwohner*innen relativ
wenig Mitwirkungsmöglichkeiten. Wenn erst einmal eine Genehmigung zum Bau
erteilt wurde, ist es für sie auch äußerst schwer gerichtlich dagegen
vorzugehen. Umweltverbände dürfen, trotzdem sie eine wesentlich höhere
Fachkompetenz haben und viele Menschen vertreten, im Gegensatz zu den
betroffenen Antwohner*innen nicht klagen.
Tiere als zu Empfindungen fähige Lebewesen vs Ware in der Agrarindustrie
Für uns als GRÜNE JUGEND Sachsen sind Tiere nicht nur diese Zahlen, sondern
Lebewesen und als solche ernst zunehmen. Sie empfinden Schmerz, Trauer, Freude –
leben in komplexen, sozialen Gruppen. Daher setzen wir uns dafür ein, dass sie
nicht als reine Ware behandelt werden, sondern als das was sie sind: zu
Empfindungen fähige Lebewesen. Höchst problematische Tierhaltungsbedingungen,
wie sie in der konventionellen Agrarindustrie Standard sind, müssen reformiert
und bei Verstößen konsequent sanktioniert werden, damit eine grundlegende
Veränderung hin zu einer artgerechten und dem Tier angepassten Haltung geschehen
kann.
Wir setzen uns außerdem für Transparenz für Konsument*innen ein, daher halten
wir eine Kennzeichnung des Fleischs abhängig von den Haltungsbedingungen für
einen wichtigen Schritt. Vier von fünf Menschen wünschen sich eine
verpflichtende Kennzeichnung. Hier jedoch muss gelten, dass die Auszeichnung
„Tierwohl“, auch wirklich für eine artgerechte und dem Tier angepasste Haltung
steht, deren Richtlinien im Sinne ihrer Nützlichkeit, auch kontrolliert und im
Falle eines Verstoßes wirksam sanktioniert werden müssen.
Auch wenn wir uns für artgerechte Haltung von Tieren einsetzen, klar sein muss,
dass auch der Verzehr von tierischen Produkten, die normalerweise nicht mit der
Tötung von Tieren assoziiert werden, wie Milchprodukten oder Eiern, die Tötung
eben dieser Tiere in Kauf nimmt. Da bei abnehmender Produktion die Tiere
ebenfalls geschlachtet werden.
Schädliche Auswirkungen der Tierhaltung in der Agrarindustrie auf Natur, Klima
und Umwelt
Haltungs- und Tötungsbedingungen von Lebewesen in der Agrarindustrie sind nicht
die einzigen problematischen Effekte des hohen Fleischkonsums. Aufgrund der zu
hohen Tierdichte in einigen Regionen Deutschlands, auch in Sachsen, fällt zu
viel Gülle an. Diese wird auf den Feldern entsorgt und ist dort auch eigentlich
ein wertvoller Dünger, aber aufgrund des zu viel an Gülle gelangen viele
Nährstoffe in die umliegenden Gewässer und das Grundwasser. Dies vernichtet
einerseits die Lebensgrundlage von vielen Ökosystemen im Wasser, aber
verschmutzt auch die von uns Menschen genutzten unterirdischen Wasserspeicher.
Dies führt zu hohen Kosten bei der Aufbereitung des Trinkwassers, um es für
Menschen genießbar zu machen. Außerdem entweichen große Mengen Ammoniak in die
Umwelt und verschmutzen die Luft.
Ein weiteres Problem der Tierhaltungsbedingungen in der Agrarindustrie stellt
der hohe Einsatz von Antibiotika dar, der vermehrt zur Entstehung von
antibiotikaresistenten Keimen führt. Wenn Antibiotikaresistenzen verschiedener
Haltungsformen verglichen werden, fällt auf, dass im Ökolandbau um einiges
weniger multiresistente Keime gefunden werden. Somit ist der ökologische Landbau
ganz klar die nachhaltigere Alternative.
Ein weiteres Problem der agroindustriellen Tierhaltung ist der Futterverbrauch,
denn 60% des Getreides in Deutschland werden nicht zur Ernährung von Menschen,
sondern für das Füttern von Tieren genutzt. Die Produktion von Fleisch ist sehr
ineffizient. Für eine Kalorie Fleisch wird ein Mehrfaches von pflanzlichen
Kalorien benötigt, was den Tieren in Form von Futter zugeführt werden muss. Dies
ist einerseits für die Umwelt, aber auch für die Menschen des globalen Südens
problematisch. Fleischkonsum verringern bedeutet aktiven Klimaschutz, wir wollen
uns dafür einsetzen, dass dieser Fakt eine Gewissheit in den Köpfen der
Konsument*innen wird. In Sachsen allein ist die Landwirtschaft für ca. 4 Mio
Tonnen CO2, 7,6% der Emissionen zuständig, deutschlandweit sind es 8 Prozent,
mehr als die Hälfte davon direkt aus der Tierhaltung, ohne den Anbau und den
Transport von importiertem Futter oder den Abbau von Humus in landwirtschaftlich
genutzten Mooren, die vorher als effektiver CO2 Speicher dienten, mit
einzurechnen. Der hohe Bedarf an Eiweiß für die Massentierhaltung in Deutschland
wird nicht nur mit heimischen Pflanzen gestillt, riesige Mengen Soja werden
dafür jährlich importiert. Für das in Deutschland verfütterte Soja werden
weltweit, vor allem in Südamerika 2,6 Mio. Hektar Ackerfläche benötigt, dies
entspricht in etwa der Größe Mecklenburg-Vorpommerns. Alle Ackerfrüchte
zusammengerechnet kommt man sogar auf fast 7 Mio. Hektar außerhalb der EU, die
der deutsche Lebensmittelhunger beansprucht.
Für die GRÜNE JUGEND Sachsen ist klar, dass die Landwirtschaft in Zukunft grüner
und nachhaltiger sein muss. Fokus muss der Einklang zwischen Mensch und Natur
sein. Das beste Rezept dafür ist: So viel Ökolandbau und so wenig Tierhaltung
wie möglich!
Wir fordern daher für die Landwirtschaftspolitik in Sachsen und Deutschland:
ein sofortiges Ende von Praktiken wie dem umgangssprachlich als
„Hühnchenschreddern“ bezeichneten Prozess des Töten von männlichen
Eintagsküken. Auch der Vorgang des Kupierens von Schwänzen von Ferkeln
muss gestoppt werden.
gesetzlich kontrollierte und sanktionierte Ammoniak- und Nitratobergrenzen
ein neues Grundstückverkehrsgesetz in Sachsen, welches den Erwerb
landwirtschaftlicher Nutzflächen für Agroinvestor*innen verhindert
Verpflichtende Kennzeichnung von Haltungsbedingungen auf tierischen
Produkten
Verminderung des Verbrauchs tierischer Produkte, z.B. in dem der CO2-
Fußabdruck auf Produkten abgedruckt wird,
Wirksame Kontrollen auf Tierschutzrechtsverstöße und Sanktionen eben
dieser
Privilegierung von Stallneubauten im Baugesetz ändern,
Mitwirkungsmöglichkeiten für Bevölkerung in Genehmigungsverfahren
ausbauen, Verbandsklagerecht gegen Stallneubauten einführen
Investitionsförderung für Stallneubauten nur bei überdurchschnittlichen
Tierhaltungsbedingungen
konsequente Reduzierung des Antibiotikaeinsatzes in der Tierhaltung,
Verbot der Nutzung von für menschlichen Gebrauch bestimmten
Reserveantibiotika
kurzfristige Verminderung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln durch
Einführung einer Pestizidabgabe zur Finanzierung von ökologischem Landbau,
Ausstieg in den nächsten 20 Jahren, +
sofortiges Verbot von besonders schädlichen Mitteln wie Glyphosat
stärkere Förderung des Ökolandbaus in Sachsen, insbesondere der bei der
Umstellung von konventioneller Wirtschaftsweise
mehr Investitionen in Forschung & Lehre im Ökolandbau
gezielte Förderung zum Anbau von Eiweißpflanzen, um den Import von Soja zu
verringern
konsequentes Verbot des Anbaus gentechnisch veränderter Pflanzen
Umschichtungen in Höhe von 15% von der ersten Säule zur zweiten Säule der
Agrarförderung, die laut momentanen EU Rechts bereits möglich wären und
von anderen Ländern genutzt werden, um eine ökologischere
Landwirtschaftsweise zu fördern
Aufgrund des hohen Anteil von EU-Geld an der Landwirtschaftsförderung, fordern
wir auf europäischer Ebene folgende Reformen:
stärkere Förderung kleinteiliger Landwirtschaft, z.B. durch nach
Betriebsgröße gestaffelten Förderprämien mit Förderhöchstgrenzen für
einzelne Betrieb
Flächenprämien abhängig machen von Faktoren wie Kulturfolge, Schlaggröße
und Kulturvielfalt
die zweite Säule der EU-Agrarsubventionen zu stärken, die nachhaltigere
Landwirtschaftsweisen sowie Natur- und Klimaschutzmaßnahmen fördern soll
System etablieren, welches Lebensmittelhersteller*innen dazu zwingt, beim
außereuropäischen Export, gezahlte Subventionen wieder zurück zu erstatten
Unterstützer*innen
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nur an der Hektarzahl hängen und damit größere Einheiten vom Staat begünstigt werden. Investor*innen ohne Bezug zur Landwirtschaft haben dieses Geschäftsfeld auch für sich entdeckt und kaufen sich aus Profitgier in Agrargenossenschaften ein, berauben so die Genoss*innen ihrer demokratischen Mitbestimmung. Schon heute werden fast zwei Drittel der Flächen von Betrieben mit mehr als 500 Hektar
Der Freistaat Sachsen ist 1.841.600 Hektar groß, davon werden mehr als die
Hälfte (958,800 Hektar) landwirtschaftlich genutzt. Als größter Landnutzer im
Freistaat ist die Landwirtschaft damit hauptverantwortlich für Umwelt- und
Naturschutz. Die sächsische Agrarbranche hat in den letzten Jahrzehnten eine
turbulente Entwicklung durchgemacht, von der zwangsweisen Schaffung von
Kollektivstrukturen, über eine Reorganisation in Form von Genossenschaften und
dem zaghaften wieder entstehen kleinbäuerlicher Strukturen bis zum großflächigen
Einstieg von Investor*innen, die mit Landwirtschaft nichts am Hut haben. Die
GRÜNE JUGEND Sachsen ist sich der Komplexität des Systems bewusst, aber
Veränderungen sind dringend nötig, um die natürlichen Lebensgrundlagen auch für
kommende Generationen im Freistaat zu erhalten. Eine grüne Landwirtschaft ist
aber nicht nur eine Frage von Vielfalt auf Acker und Wiese, sondern auch eine
Frage der richtigen Haltung von Nutztieren. Hier hat der Freistaat in den
letzten Jahren mit dem starken Zuwach der Tierhaltung auf engstem Raum jeglichen
moralischen Kompass verloren. Die GRÜNE JUGEND Sachsen möchte eine neue,
ökologischere Landwirtschaft, die gut ist für Umwelt, Tier und die auch den
Landwirt*innen ein gutes Auskommen sichert!
Die deutsche Landwirtschaft erhält allein von der EU jährlich 6,4 Mrd. €
Fördermittel, das meiste davon erhalten die Landwirte einfach als pauschale
Flächenprämie von ca. 300 € pro Hektar, egal ob sie ökologisch oder
konventionell wirtschaften. Dieser Teil wird als erste Säule bezeichnet, der
Rest der Fördermittel wird über ein System der sogenannten zweiten Säule auch
für Umweltmaßnahmen und Förderung der bäuerlichen Landwirtschaft ausgegeben.
Die Landwirtschaft ist einer der zentralen Eckpfeiler ländlicher Räume. Leider
können immer weniger Menschen von ihr auch Leben. Die ohnehin schon großen
Strukturen in Sachsen, die die Zwangskollektivierung der DDR hinterlassen hat,
werden nach dem Mantra “Wachse oder weiche!” zu noch größeren Einheiten. Dies
wird unter anderem dadurch getrieben, dass ein Großteil der Agrarfördermittel
nur an der Hektarzahl hängen und damit größere Einheiten vom Staat begünstigt
werden. Investor*innen ohne Bezug zur Landwirtschaft haben dieses Geschäftsfeld Schon
auch für sich entdeckt und kaufen sich aus Profitgier in Agrargenossenschaften
ein, berauben so die Genoss*innen ihrer demokratischen Mitbestimmung.
heute werden fast zwei Drittel der Flächen von Betrieben mit mehr als 500 Hektar
Fläche bewirtschaftet, Tendenz stark steigend. Durch das große Interesse von
Investor*innen steigen die Preise für Acker- und Weideflächen stark an, dies
versperrt jungen Menschen, die sich eine Existenz in der Landwirtschaft aufbauen
wollen, einen Hof gründen oder übernehmen wollen, den Weg in die
Selbstständigkeit. Die hohen Flächenpreise können nicht mehr erwirtschaftet
werden, sondern sind nur möglich wenn Land als Kapitalanlage missbraucht wird.
Trotz der hohen Summen, die in die Branche fließen verdienen die Menschen, die
in der Landwirtschaft arbeiten deutlich weniger als Menschen in anderen
Wirtschaftszweigen, in Sachsen betrug das durchschnittliche Einkommen 2016 dort
mit 24.878 € gerade mal knapp 74 % des Landessschnitts.
Größere Einheiten bedeuten größere Äcker mit Monokulturen und damit weniger
Platz für Natur. Die sächsische Agrarstruktur gefährdet die Biodiversität im
Land. Fast 10.000 Tier- und Pflanzenarten sind in Deutschland potentiell vom
Aussterben bedroht, die Gesamtmenge an Insekten in seit den 1980ern Jahren um 80
% zurückgegangen. Der Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln ist
erschreckend hoch, allein in Deutschland werden jährlich mehr als 110.00 Tonnen
pro Jahr ausgebracht. Insbesondere sogenannten Totalherbizide, wie Glyphosat,
die jeglichen Pflanzen abtöten, sind der Totengräber für Artenvielfalt auf den
Feldern. Mangelnde Artenvielfalt lässt die Flächen erodieren, der intensive
Pflanzenbau und nicht geschlossene Stoffkreisläufe fordern ihren Tribut an den
Boden, um dies auszugleichen werden große Mengen mineralischer Dünger und vor
allem viel Gülle aus der Massentierhaltung eingesetzt. Mineraldünger,
insbesondere Phosphatdünger, ist eine endliche Ressource die in den kommenden
Jahrzehnten zur Neige gehen wird. Aus der gut gemeinten Idee mit Abfällen aus
der Landwirtschaft Energie zu erzeugen ist ein gigantisches Geschäftsfeld
geworden, für das in großen Monokulturen Mais angebaut wird, um statt Menschen
Bakterien in den Biogasanlagen zu füttern. Die GRÜNE JUGEND Sachsen kämpft seit
jeher für eine ökologische Energiewende, aber nur weil Bioenergie draufsteht ist
die Energie lange noch nicht bio, denn Getreide gehört auf den Teller und nicht
in den Tank oder eben die Biogasanlage.
Sachsen und Westeuropa sind für Ackerbau besonders geeignete Weltregionen, weder
von extremer Hitze noch von extremer Kälte heimgesucht, gedeiht es besonders gut
auf unseren Äckern. Trotz des enormen, auch auf Kosten der Artenvielfalt,
erbrachten Erntezuwachs, gelingt es nicht mehr Menschen weltweit davon zu
ernähren, vor allem weil ein Großteil des Ertrages an Tiere verfüttert wird. Die
Ertragszuwächse der letzten Jahrzehnte reichen vielen Landwirt*innen immernoch
nicht und sie fordern den Anbau von genetisch veränderten Pflanzen zuzulassen.
Dabei berufen sie sich zynischerweise auf die Aufgabe die wachsende
Weltbevölkerung zu ernähren, obwohl der Großteil der Ackerprodukte in den Mägen
von Tieren zur Fleischproduktion landet. Seit Jahren wächst der Anteil
ökologischer Landwirtschaft in Deutschland, Sachsen hängt dieser Entwicklung
ganz besonders hinterher, hier wird mit 5,3 % der Flächen deutlich weniger als
im Bundesschnitt (7,5 %) ökologisch bewirtschaftet. Landwirtschaftlich ähnlich
strukturierte Bundesländer wie Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern haben
sogar Anteile von 11,1 % und 9,8 %. Ökologischer Landbau bietet eine Vielzahl
von Vorteilen gegenüber herkömmlicher Landwirtschaft: Bessere
Haltungsbedingungen für Tiere, häufigere Fruchtfolgen auf den Äckern, kein
Einsatz von Chemie auf den Feldern und Stoffkreisläufe statt großer Mengen
Dünger.
Megaställe und horrende Haltungsbedingungen: Sachsens Antwort auf hohen
Fleischkonsum
In Deutschland liegt der Fleischkonsum pro Jahr pro Mensch bei etwa 87
Kilogramm. Die absurde Höhe dieses Werts zeigt sich gut im weltweiten Vergleich.
Auf der gesamten Welt wird im Durchschnitt 42kg Fleisch pro Mensch pro Jahr
verbraucht. Somit wird in Deutschland mehr als doppelt so viel Fleisch pro Kopf
verzehrt.
Diese Nachfrage an Fleisch wird in Deutschland durch eine Agrarindustrie
befriedigt, die das Angebot mit Megaställen und horrenden Haltungsbedingungen
beantwortet.
2017 wurden in Deutschland circa 745 Millionen Tiere geschlachtet. Diese enorm
hohe Anzahl an Schlachtungen verrät den industriellen Prozess, der dahinter
steckt. Der Prozess der Tötungen von Lebewesen wird automatisiert, mechanisiert
und in solch einer Frequenz durchgeführt, dass Einzelschicksale von Tieren keine
Beachtung finden. In Sachsen ist dies vor allen die Geflügelindustrie. In
Sachsen werden 10,8 Millionen Hühner gehalten, damit ist der Freistaat auf Platz
4 der 16 Bundesländer. Und während sich die Zahl der Betriebe seit 1996 um ein
Drittel verringert hat, ist die Zahl der Tiere auf das doppelte angestiegen.
Momentan gibt es in Sachsen 1600 Betriebe, mit im Schnitt 6.771 Tieren. 98% der
Geflügelbestände leben in agroindustriellen Haltungsbedingungen, von den
insgesamt 11,1 Millionen Geflügeltieren in Sachsen, leben 10,8 Millionen Tiere
(87%) in weniger als 50 Megaställen mit über 50.000 Tieren. Diese Zahlen
verdeutlichen die Ausmaße, die die agroindustrielle Produktion, um hohen
Fleischkonsum zu stillen, mit sich bringt.
Auch die Zahl der Schweine ist in Sachsen seit 1995 um 12% gestiegen,auf
momentan 646.000 Tiere. Lediglich die Zahl der Rinder sank seit 1995 um 21% auf
505.000.
Der Neubau von Ställen ist im Baugesetz privilegiert, im Gegensatz zu
Wohnhäusern und Fabriken dürfen diese auf der grünen Wiese gebaut werden. Dafür
dass sie dieses krasse Privileg genießen, gibt es für Anwohner*innen relativ
wenig Mitwirkungsmöglichkeiten. Wenn erst einmal eine Genehmigung zum Bau
erteilt wurde, ist es für sie auch äußerst schwer gerichtlich dagegen
vorzugehen. Umweltverbände dürfen, trotzdem sie eine wesentlich höhere
Fachkompetenz haben und viele Menschen vertreten, im Gegensatz zu den
betroffenen Antwohner*innen nicht klagen.
Tiere als zu Empfindungen fähige Lebewesen vs Ware in der Agrarindustrie
Für uns als GRÜNE JUGEND Sachsen sind Tiere nicht nur diese Zahlen, sondern
Lebewesen und als solche ernst zunehmen. Sie empfinden Schmerz, Trauer, Freude –
leben in komplexen, sozialen Gruppen. Daher setzen wir uns dafür ein, dass sie
nicht als reine Ware behandelt werden, sondern als das was sie sind: zu
Empfindungen fähige Lebewesen. Höchst problematische Tierhaltungsbedingungen,
wie sie in der konventionellen Agrarindustrie Standard sind, müssen reformiert
und bei Verstößen konsequent sanktioniert werden, damit eine grundlegende
Veränderung hin zu einer artgerechten und dem Tier angepassten Haltung geschehen
kann.
Wir setzen uns außerdem für Transparenz für Konsument*innen ein, daher halten
wir eine Kennzeichnung des Fleischs abhängig von den Haltungsbedingungen für
einen wichtigen Schritt. Vier von fünf Menschen wünschen sich eine
verpflichtende Kennzeichnung. Hier jedoch muss gelten, dass die Auszeichnung
„Tierwohl“, auch wirklich für eine artgerechte und dem Tier angepasste Haltung
steht, deren Richtlinien im Sinne ihrer Nützlichkeit, auch kontrolliert und im
Falle eines Verstoßes wirksam sanktioniert werden müssen.
Auch wenn wir uns für artgerechte Haltung von Tieren einsetzen, klar sein muss,
dass auch der Verzehr von tierischen Produkten, die normalerweise nicht mit der
Tötung von Tieren assoziiert werden, wie Milchprodukten oder Eiern, die Tötung
eben dieser Tiere in Kauf nimmt. Da bei abnehmender Produktion die Tiere
ebenfalls geschlachtet werden.
Schädliche Auswirkungen der Tierhaltung in der Agrarindustrie auf Natur, Klima
und Umwelt
Haltungs- und Tötungsbedingungen von Lebewesen in der Agrarindustrie sind nicht
die einzigen problematischen Effekte des hohen Fleischkonsums. Aufgrund der zu
hohen Tierdichte in einigen Regionen Deutschlands, auch in Sachsen, fällt zu
viel Gülle an. Diese wird auf den Feldern entsorgt und ist dort auch eigentlich
ein wertvoller Dünger, aber aufgrund des zu viel an Gülle gelangen viele
Nährstoffe in die umliegenden Gewässer und das Grundwasser. Dies vernichtet
einerseits die Lebensgrundlage von vielen Ökosystemen im Wasser, aber
verschmutzt auch die von uns Menschen genutzten unterirdischen Wasserspeicher.
Dies führt zu hohen Kosten bei der Aufbereitung des Trinkwassers, um es für
Menschen genießbar zu machen. Außerdem entweichen große Mengen Ammoniak in die
Umwelt und verschmutzen die Luft.
Ein weiteres Problem der Tierhaltungsbedingungen in der Agrarindustrie stellt
der hohe Einsatz von Antibiotika dar, der vermehrt zur Entstehung von
antibiotikaresistenten Keimen führt. Wenn Antibiotikaresistenzen verschiedener
Haltungsformen verglichen werden, fällt auf, dass im Ökolandbau um einiges
weniger multiresistente Keime gefunden werden. Somit ist der ökologische Landbau
ganz klar die nachhaltigere Alternative.
Ein weiteres Problem der agroindustriellen Tierhaltung ist der Futterverbrauch,
denn 60% des Getreides in Deutschland werden nicht zur Ernährung von Menschen,
sondern für das Füttern von Tieren genutzt. Die Produktion von Fleisch ist sehr
ineffizient. Für eine Kalorie Fleisch wird ein Mehrfaches von pflanzlichen
Kalorien benötigt, was den Tieren in Form von Futter zugeführt werden muss. Dies
ist einerseits für die Umwelt, aber auch für die Menschen des globalen Südens
problematisch. Fleischkonsum verringern bedeutet aktiven Klimaschutz, wir wollen
uns dafür einsetzen, dass dieser Fakt eine Gewissheit in den Köpfen der
Konsument*innen wird. In Sachsen allein ist die Landwirtschaft für ca. 4 Mio
Tonnen CO2, 7,6% der Emissionen zuständig, deutschlandweit sind es 8 Prozent,
mehr als die Hälfte davon direkt aus der Tierhaltung, ohne den Anbau und den
Transport von importiertem Futter oder den Abbau von Humus in landwirtschaftlich
genutzten Mooren, die vorher als effektiver CO2 Speicher dienten, mit
einzurechnen. Der hohe Bedarf an Eiweiß für die Massentierhaltung in Deutschland
wird nicht nur mit heimischen Pflanzen gestillt, riesige Mengen Soja werden
dafür jährlich importiert. Für das in Deutschland verfütterte Soja werden
weltweit, vor allem in Südamerika 2,6 Mio. Hektar Ackerfläche benötigt, dies
entspricht in etwa der Größe Mecklenburg-Vorpommerns. Alle Ackerfrüchte
zusammengerechnet kommt man sogar auf fast 7 Mio. Hektar außerhalb der EU, die
der deutsche Lebensmittelhunger beansprucht.
Für die GRÜNE JUGEND Sachsen ist klar, dass die Landwirtschaft in Zukunft grüner
und nachhaltiger sein muss. Fokus muss der Einklang zwischen Mensch und Natur
sein. Das beste Rezept dafür ist: So viel Ökolandbau und so wenig Tierhaltung
wie möglich!
Wir fordern daher für die Landwirtschaftspolitik in Sachsen und Deutschland:
ein sofortiges Ende von Praktiken wie dem umgangssprachlich als
„Hühnchenschreddern“ bezeichneten Prozess des Töten von männlichen
Eintagsküken. Auch der Vorgang des Kupierens von Schwänzen von Ferkeln
muss gestoppt werden.
gesetzlich kontrollierte und sanktionierte Ammoniak- und Nitratobergrenzen
ein neues Grundstückverkehrsgesetz in Sachsen, welches den Erwerb
landwirtschaftlicher Nutzflächen für Agroinvestor*innen verhindert
Verpflichtende Kennzeichnung von Haltungsbedingungen auf tierischen
Produkten
Verminderung des Verbrauchs tierischer Produkte, z.B. in dem der CO2-
Fußabdruck auf Produkten abgedruckt wird,
Wirksame Kontrollen auf Tierschutzrechtsverstöße und Sanktionen eben
dieser
Privilegierung von Stallneubauten im Baugesetz ändern,
Mitwirkungsmöglichkeiten für Bevölkerung in Genehmigungsverfahren
ausbauen, Verbandsklagerecht gegen Stallneubauten einführen
Investitionsförderung für Stallneubauten nur bei überdurchschnittlichen
Tierhaltungsbedingungen
konsequente Reduzierung des Antibiotikaeinsatzes in der Tierhaltung,
Verbot der Nutzung von für menschlichen Gebrauch bestimmten
Reserveantibiotika
kurzfristige Verminderung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln durch
Einführung einer Pestizidabgabe zur Finanzierung von ökologischem Landbau,
Ausstieg in den nächsten 20 Jahren, +
sofortiges Verbot von besonders schädlichen Mitteln wie Glyphosat
stärkere Förderung des Ökolandbaus in Sachsen, insbesondere der bei der
Umstellung von konventioneller Wirtschaftsweise
mehr Investitionen in Forschung & Lehre im Ökolandbau
gezielte Förderung zum Anbau von Eiweißpflanzen, um den Import von Soja zu
verringern
konsequentes Verbot des Anbaus gentechnisch veränderter Pflanzen
Umschichtungen in Höhe von 15% von der ersten Säule zur zweiten Säule der
Agrarförderung, die laut momentanen EU Rechts bereits möglich wären und
von anderen Ländern genutzt werden, um eine ökologischere
Landwirtschaftsweise zu fördern
Aufgrund des hohen Anteil von EU-Geld an der Landwirtschaftsförderung, fordern
wir auf europäischer Ebene folgende Reformen:
stärkere Förderung kleinteiliger Landwirtschaft, z.B. durch nach
Betriebsgröße gestaffelten Förderprämien mit Förderhöchstgrenzen für
einzelne Betrieb
Flächenprämien abhängig machen von Faktoren wie Kulturfolge, Schlaggröße
und Kulturvielfalt
die zweite Säule der EU-Agrarsubventionen zu stärken, die nachhaltigere
Landwirtschaftsweisen sowie Natur- und Klimaschutzmaßnahmen fördern soll
System etablieren, welches Lebensmittelhersteller*innen dazu zwingt, beim
außereuropäischen Export, gezahlte Subventionen wieder zurück zu erstatten
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